akademische Sprachtherapeutin
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Spielideen: Wie übe ich die Phonologische Bewusstheit?
Viele Eltern fragen uns immer wieder, wie sie die Aufmerksamkeit ihres Kindes auf die Sprache richten können, insbesondere in Hinsicht auf die Einschulung. Was kann man also im Voraus üben, um langfristig einen guten Schulstart vorzubereiten? Die sogenannte „Phonologische Bewusstheit“ (hier im weiteren Sinn) bezeichnet nämlich die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit auf die Struktur der Sprache zu richten, also auf die sprachlichen Einheiten – ohne den inhaltlichen Aspekt. Diese Fähigkeit ist wiederum elementar wichtig für den Leserechtschreiberwerb in der Grundschule und sie kann trainiert werden. Hier ein paar ausgewählte Tipps und Tricks zum spielerischen Üben (Achtung: Dies ist lediglich ein kleiner Auszug von vorhandenen Übungsbereichen und -möglichkeiten!):
Rhythmus, Silben und Reime:
Singen und im Takt dazu klatschen oder eine Trommel im Takt dazu schlagen (vielleicht habt ihr auch andere Materialien oder Instrumente, um im Takt mitzuklopfen?)
Abzählreime: „Ene mene, meck und du bist weg!“ „Eins, zwei, drei, lauter Hexerei!“ Kennt ihr noch andere?
Reimwörter finden: „Was reimt sich alles auf Haus? Maus – raus – Klaus…“ „Was reimt sich alles auf Hase? Nase – Vase – Blase…“
Beende den Satz: „Im roten Haus wohnt die kleine …..“/ „Der kleine Zwerg wandert auf den hohen …..“/ „Es ist noch gar nicht lange her, da traf ich einen dicken …..“/ „Fängt der Vater einen Fisch deckt er gleich den großen …..“
Wörter in Silben teilen: „Au – to“, „Ki – no“, „E – le – fant“, „Ka – len – der“…. Probiert es doch mal mit euren Namen aus!
Auditive Aufmerksamkeit, Differenzierung, Merkfähigkeit:
Geräuschlokalisation: Versteckt einen Wecker und lasst ihn suchen, woher kommt das Klingeln?
Geht nach draußen – welche Geräusche hört ihr? Und wo kommen sie her? Was ist leise und was ist laut?
Stoptanz: Es wird Musik angemacht und ihr tanzt. Einer macht plötzlich die Musik aus und ihr „friert ein“ (Variante: Ihr müsst in einen Reifen springen, wenn die Musik aufhört)
Einkaufen am Kaufmannsladen: Ihr gebt euch gegenseitig Aufträge: Erst müsst ihr zwei Dinge in der richtigen Reihenfolge einkaufen, dann drei, dann vier! Schafft ihr auch fünf in der richtigen Reihenfolge? (Der andere gibt den Auftrag: „Kaufe Möhren, Gurke, Kekse, Wasser“)
Quatschwörter: Die Eltern geben ein Quatschwort vor, z.B. „Niso“ – Könnt ihr es nachsprechen? Dann werden die Wörter länger: „Lusame“ oder „Ratimose“ (Langsam vorsprechen!)
Gleich oder verschieden: Die Eltern nennen 2 ähnliche Wörter und die Kinder hören, ob sie gleich oder verschieden sind. Z.B. „Tanne – Kanne“/ „Kuss – Bus“/ „Kuss – Kuss“/ „Brot – Boot“/ „Kopf – Topf“/ „Taube – Taube“/ „Traube – Taube“
…Und so gibt es ganz viele lustige Möglichkeiten zu üben! Beim nächsten Beitrag erfahrt ihr etwas über die Phonologische Bewusstheit im engeren Sinn!